Moin ihr Lieben,
entschuldigt, dass ihr so lange nichts von mir gehört habt. Aber ich hatte nun noch einmal eine schlechte Zeit von Gelenken, von den Angstattacken der Lungenembolie her und dazu kam noch, dass ich dann keine Zeit hatte, weil ich mich mit Urlaub planen beschäftigen und ablenken wollte. 🙂 Nächste Woche gehts nun los mit einer Rundreise, daher werdet ihr vermutlich wieder drei Wochen nichts von mir hören, außer vielleicht mal nen Gruß aus dem Urlaub. 😀
Ab heute wird somit alles wieder besser, ich habe mir einen Plan gemacht, wie ich mit dieser Angst weiter umgehen werde und außerdem bin ich in dem letzten Monat der Thrombosestrümpfe und Medikamente angekommen, die mich täglich an alles erinnern.
Vermutlich wird es noch mal schwer, dem eigenen Körper nach Absetzen wieder zu vertrauen, aber auch dass sollte ich schaffen können. Und wenn was passiert, dann ist es halt nun so, aufhalten können wir das Schicksal dann sowieso nicht, können nur vorsichtig sein und versuchen alles positiv zu beeinflussen. Wollte euch ja auch noch berichten, was die Hypnose und Selbsthypnose macht. Naja, also was soll ich sagen, ich merke es noch nicht bewusst an den akuten Problemen, obwohl ich denke ich würde länger in den Zuständen hausen, wenn ich mir nicht diese Tricks schon etwas angeeignet hätte. Vor allem aber, bin ich gerade dabei das auch in Angstbewältigung umzusetzen. Dazu zählt meine „Höhenangst“. Diese ist nicht wirklich stark, aber ich habe auf einem Balkon in der ersten Etage schon weiche Knie, in dem Moment wo ich mich über das Geländer lehne und runter gucke und dann mir im Kopf dies Gefühl des Sturzes vorstelle. Und seit dem ich das versuche mit Selbsthypnose (täglich einmal) in den Griff zu bekommen, ist es schon besser. In der ersten Etage ist es schon nicht mehr da, teste nun immer höher und nah am Rand runter zu schauen. Ich bin zwar noch in der Versuchsphase aber schon völlig euphorisch. Wenn ich es richtig kann, was ich alles in den Griff bekommen könnte?! Gerade wenn man stressige Situationen bevorstehen hat, sich selber einzureden, dass es überhaupt nicht schlimm ist, wäre super. Präsentationen könnte ich dann ohne Probleme halten, nicht mehr diese Angst haben, man könnte mein Fachwissen nachher völlig auseinander nehmen oder ich könnte doof dar stehen. 😀 Ein Traum, dieses Laster loszuwerden, diese Selbstzweifel die einen begleiten. 🙂
Dazu passend wollte ich heute mal ein Thema aufgreifen, was sich sicherlich viele chronisch Kranke von Ihrer Umgebung „anhören“ müssen. Stress macht dich krank, wenn du zur Ruhe kommst geht es dir besser.
Ich sage dazu: jeder Mensch und jeder Stress ist anders. Es gibt auch positiven Stress. 🙂
Ich zum Beispiel kann mit Stress besser umgehen als mit Langeweile. Natürlich kann man auch mal auf dem Sofa liegen und nur Fernsehen oder nur Musik hören, aber wenn es dann für mich uninteressant wird und ich nichts zu tun habe, wirkt sich das eher negativ auf mich aus, als wenn ich rund um die Uhr mit etwas beschäftigt bin. Deswegen ist mein Kalender auch immer gerappelt voll, schon über Monate hinweg. Das macht Familie, Freunde und Partner natürlich manchmal rasend, aber mir ist es sicherer, als dass ich nachher die Ruhe nicht genießen kann, die ich bekomme. ZU viel über die Krankheit nachdenke, die Konsequenzen die sich daraus schon langsam entwickeln und wie lange ich wohl überhaupt Leben werde, mit diesem Medikamenten Cocktail der schon in meinen Körper geflossen ist. Das ist dann eher schädlicher.
Genauso ist es auf der Arbeit. Der Tag muss einfach voll gefüllt sein, damit keine Langeweile aufkommt, auch dann geht es mir besser. Ich bin auch kein Mensch, der sich stundenlang mit dem Internet beschäftigen kann, außer ich habe einen gezielte Mission mich in irgendwas einzuarbeiten, aber nur so mal hier mal da?! Ich beneide die Leute, die das mit so einer Ruhe machen können. Super. 🙂
Es ist aber ja auch bewiesen, dass man eher aus Unterforderung im Job Depressionen bekommt als durch Überlastung. Klar, wenn man alles „gibt“ im Job und dafür auch Lob und Dankbarkeit zurück bekommt, ist man positiv beeinflusst und steigert sein eigenes Selbstwertgefühl. Und ist das nicht das, was wir alle suchen und brauchen?! Und wo kann man sich dieses erarbeiten?! Über die eigene Familie, solange diese nicht besteht über Freunde oder den Beruf. Wenn man es nirgendwo bekommt, verendet man glaube ich. Klingt hart, aber meiner Meinung nach ist es so.
Zurück zum Stress… Natürlich muss ich zugeben, dass Rheumapatienten dann Abends einfach etwas müder sind, aber wenn man sich den Stress so einteilt, wie man ihn braucht, dann geht es auch. Und unterwegs und beschäftigt sein, ist ja nicht immer gleich Stress, was die Umweld oder das Umfeld von einem selber dann nur immer anders wahr nimmt. Ist wohl zum einen auch dem Verschuldet, dass man trotzdem immer dazu tendiert zu jammern, wenn man zu viel unterwegs ist. Verstehe auch nicht, warum ich es mir erst so einplane und dann jammere, dass ich nun schon wieder los muss. Wenn es mir auffällt betone ich dann wenigstens noch mal, dass es ja schön ist und ich es mir extra so gelegt habe… 😀
Man ist nur Abends wenn man zur Ruhe kommen schneller am schlafen. Als ich die zeitliche Belastung mit Sport, Arbeit und Schule hatte/mir selber gemacht habe, war ich direkt zu Hause ins Bett gegangen, um morgens wieder fit zu sein. Ob nun irgendeine Erkrankung oder nicht, glaube das muss jeder für sich selber erkennen und durchführen.
Der Unterschied zu Rheumapatienten ist nur, dass sie immer zwei Seiten hören:
- Wer rastet der rostet, Bewegung ist das beste was man bekommen kann.
- Gönn dir doch mal Ruhe und leg die Beine hoch, Stress schadet doch.
Na was denn nun? -> Na du weißt schon, dass gesunde Mittelmaß muss es sein. 😀 Also, wenn ich das dann wenigstens noch selber entscheiden darf, welches das ist, dann ist ja gut.
Ist es nicht komisch, dass die Menschen in unserer Umgebung es immer am besten wissen, die aber in genau deinem Problemthema noch nie was hatten? Bzw. auch noch nie was damit zu tun hatten. Frage mich manchmal ob ich da auch so bin. Bspw. wenn es um Kindererziehung geht. Ich gebe keine Tipps, aber frage mich manchmal ob sie sicher sind, dass sie das so richtig machen. Für mich ist das ein Thema, welches ich nicht selber habe und auch niemals haben werde, aus gesundheitlichen Gründen. Ich gebe meinen Freunden keine Ratschläge, merke aber wie ich immer mal denke, dass hätte ich nun anders gemacht. Mein letzter abschließender Gedanke ist dann zwar immer, muss jeder selber für sich entscheiden, aber drüber nachdenken tue ich vorher dennoch. Aber es ist noch mal ein Unterschied, was du denkst und ob du was sagst und das ständig. Das macht dann die Unterschiede…;) Vermutlich würden mich meine Freunde auch darauf hinweisen, wenn ich mich einmische. Mache ich ja auch so, aber da sich unsere Klicke schon seit Jahren kennt kommt das eigentlich nicht vor. 😀
Besten Gruß und schönes Wochenende
Eure Desi