Hey,
heute einmal noch ein altes Thema. Ich denke medizinisch kennt ihr meinen Körper dann fast genauso gut wie ich; etwas beängstigend, wenn ich das gerade so überdenke. 😀
Es schrieb sich der Monat November, im Jahre 2015, nach einer Punktion des linken Kniegelenkes beim Rheumatologen. Danach habe ich meinen linken großen Zeh nicht mehr bewegen können. Gefühl war noch drinne, wenn auch nicht so stark, wie in den andere Zehen, aber eindeutig da.
Ich ging natürlich zum Arzt und erzählte ihm davon, auch das ich vermute es käme von der Punktion. Mein Hausarzt ist ein ganz feiner Kerl und wollte für mich aber dennoch auf Nummer sicher gehen und meinen Rücken zusätzlich abchecken lassen. Schließlich befinde ich mich ja auch fast durchgängig in unterschiedlichen Schonhaltungen, die sicherlich auch nicht immer hervorragend für den Rücken sind.
Nach dem Besuch beim MRT habe ich dann die Diagnose erhalten dass ich in den unteren Lenden zwei Bandscheibenvorfälle habe, die evtl. operiert werden müssen.
Schock, Nr. ich weiß nicht wie viel.
Das aber auch nur, weil ich so gar nicht damit gerechnet habe. Mir fehlte einfach der starke Schmerz, den ich mir dazu immer vorgestellt habe. Bzw. den andere ja auch wirklich dabei habenund teilweise beruflich dann auch bis zu einem halben Jahr ausfallen. Ich lernte aber, dass Bandscheibenvorfälle bekanntlich viele Menschen haben, ohne es zu merken. Aber das der Arzt dann bei mir so schaute und eine OP in Betracht zog, verwunderte und beängstigte mich. So langsam gingen mir nun wirklich die Leute auf den Sack, die immer irgendwas an mir schnibbeln wollen. Hört mal, es reicht. 🙂
Die Ärzte hatten sich da bei meiner reduzierten Schmerzwahrnehmung wiederum nicht so gewundert, da ich ja unter Cortison stehe, was indirekt ja auch ein Schmerzmittel ist und somit vermutlich den Rücken mit gehemmt hat.
Nach der ersten Diagnose musste ich dann weiter zum Neurologen, der mir allerdings zustimmte und es mit Krankengymnastik und Rückentherapie versuchen wollte. Große Erleichterung. Das war mir auch sehr recht. Erstens hatte ich Sport nun wirklich schon einige Jahre vernachlässigt und war nicht mehr in einem Fitnessstudio angemeldet. Zweitens, alles was eine OP verhindert ist mir recht. 😉
So trocken der Arzt auch war, er hat mir gut gefallen.
Somit ging es dann erstmal ruhig mit Krankengymnastik los. Aber ganz ehrlich, ich finde diese 20 min. die man da von der Kasse verordnet bekommt ist einfach zu kurz und kann man in gewissen Fällen vermutlich direkt lassen, es sei denn, es geht gar nichts mehr. Die ersten 20 min. braucht man schon immer für die Aufnahme. Denn auch hier kann man wieder alles neu von sich erzählen. Dann folgen noch 5 Einheiten. Beim zweiten mal wird dann die körperliche Aufnahme mit Glück mit dem ersten Dehnen verbunden. Und da kommt für mich der einzige Sinn dieser kurzen Einheiten, wie schon mal erwähnt, ich HASSE dehnen.
allerdings ist es halt auch nicht ausreichend. Ich verstehe das die Einheiten bei dem Bedarf so kurz gehalten werden und dass man nicht davon ausgehen darf, damit wäre nun alles getan, aber ne halbe Stunde war nun doch sinniger… 🙂
Nach den Einheiten von zwei Rezepten wurde mir dann parallel beginnend ein 7 Stufenprogramm des Studios für den Rücken empfohlen. Dort bekommt man an einem Gerät einmal die Einweisung und kann seine Übungen dann für sich selber durchziehen, die nur aus eigener Kraft bestehen und nicht aus Gelenk belastenden Gewichten. Das Gerät sieht aus wie eine Liege, die man schräg verstellen kann und an der sich noch Zugbänder befinden. Klar, desto schräger man die Liege dann meist stellte, desto mehr Körpergewicht führte zu intensiveren Übungen. Dazu habe ich mich dann auch noch in dem Studio fest angemeldet und den Übungs-Zirkel mitgemacht. Dabei tauscht man in der Runde immer nach drei Einheiten das Gerät. Die Einstellungen wie Gewicht und so weiter sind auf einer Karte gespeichert und die Geräte stellen sich dann automatisch ein. Ist eigentlich eine ganz gute Sache, aber für mich nicht geeignet. Zumindest merkte ich das stark an meiner Anwesenheit in diesem Studio, gegen Null. Es ist ein Studio, welches sehr teuer ist, weil aber auch alle Trainer ausgebildete Physiotherapeuten sind und auch Sportteams betreuen. Ich dachte für mich und meine Leiden wäre das auch super geeignet. Nun ja, stimmt, aber die Öffnungszeiten machten mir zu schaffen. Denn dies hatte leider nur bis 19 Uhr geöffnet, Sonntags gar nicht und Samstags meine ich bis 17 Uhr. Wenn man einen Full-Time Job hat, ist das leider nicht immer machbar.
Ein Trainer dort, erinner ich mich gerade, isst vegan und hat mich dazu auch einmal beraten. Natürlich habe ich es auch versucht. 🙂 Er macht das mit seiner Familie schon viele Jahre und hat dennoch keine Vitamin-Mängel, wie ihm wohl von seinem Hausarzt in Bluttests immer vermittelt wird. Das hat er übrigens mehrfach wiederholt. 🙂 Wer nun aber sich mit Blutwerten und so weiter auskennt, weiß auch, dass man Vitamintests im Blut sehr teuer selber bezahlen muss, daher bezweifel ich, dass er das so sagen kann. Sein Blutbild wird vermutlich in Ordnung sein und das ist ja auch das wichtigste. 🙂
Somit habe auch ich eine Zeit lang vegan probiert, erwies sich für mich aber als schwierig und ich habe es wieder eingestellt.
Lag mehr oder weniger daran, wenn man es mit einem nicht teilhabenden Partner zu Hause macht, ist es schwer und auch für die Mittagspause, geht das eine Zeit (mit nur Salat oder sowas). Dann mag man aber auch gerne mal mit raus und muss dann selbst beim Salat und dem Dressing aufpassen, etc…
Den Stress wollte ich mir nicht weiter machen. Ich habe auch kein Problem damit, wenn jemand sein Leben so, in seinen Augen gesund, einstellen kann. Allerdings mag ich es nicht, wenn mir diese Leute dann das Gefühl geben, dass wenn ich das nicht durchhalte ich selber schuld sei, dass ich krank bin. Das frustriert und viele neigen dazu, durch ihre verbissene Einstellung anderen Mitmenschen das zu übermitteln. Das kennen vermutlich einige, die das nun auch lesen und nicht zwangsläufig chronische Errkrankungen haben. 🙂
Was soll ich sagen, abschließend bleibt zu dem Thema dennoch zu sagen; hat geklappt. 🙂
Ich hatte vielleicht Glück, vielleicht durch das Training, auf jeden Fall bin ich mal wieder sehr dankbar dafür das es so geklappt hatte.
Ich denke nun erst Recht zwar immer noch, das mit dem Zeh kam von der Punktion. Denn ich konnte ihn so ca. 2 Monate später wieder bewegen und es wurde einfach langsam aber kontinuierlich besser und heute weiß ich schon nicht mehr wie das Gefühl war, wenn man den Muskel anspannt und der Zeh kommt einfach nicht hoch. Ich weiß das es seltsam war und ich es nicht glauben konnte, aber ich bin froh, dass es wieder vorbei ist. Denn es hätte sicherlich auch mein Gleichgewichtssinn noch mehr beeinträchtigt, wie nun eh schon durch die Sprunggelenke.
Kann es nicht sein, dass dort nur ein Nerv getroffen wurde, der sich dann erholt hat?!
Auf jeden Fall zeigt mir das Ereigniss wieder, dass es immer gut ist sich nach einer ersten Diagnose nicht unter Schock zu stellen. Klar setzt man sich dann erstmal wieder mit einem neuen Thema auseinander, befragt wieder mal einige Ärzte und nutzt leider auch Dr. Google. Aber solange man nicht genau weiß was nun medizinisch folgt, sollte man sich nicht immer gleich verrückt machen. Nach jedem Tief folgt auch irgendwann wieder ein hoch. Am Liebsten würde ich natürlich immer auf dem Hoch bleiben, aber das schafft wohl keiner. 🙂
Derzeit, muss ich zugeben, habe ich häufiger Rückenschmerzen, aber ich konnte noch nicht lokalisieren, warum. Ich befürchte allerdings ich habe ein Hohlkreuz bekommen, was mir zeigt, ich muss mal wieder mit Rückenübungen anfangen, dass hatte mich als Jugendliche auch schon mal vor einer Rücken-S-Form bewahrt, bzw. diese beseitigt.
Apropo zu dem Thema, ich habe es doch wirklich geschafft letzte Woche mit dem Schwimmen anzufangen. Ich habe gesagt, ich halte euch auf dem Laufenden. 😉
Und ein bisschen Stolz bin ich auch, ihr kennt das, wenn man den eigenen Schweinehund mal wieder in den Arsch getreten hat.
Was soll ich sagen, ich wusste das letzte Mal ist schon länger her, aber dass ich die letzte Jahreskart 2012 hatte, hat mich dann doch noch mal überrascht. Aber die freundliche Kassierin hat gesagt, dass man mich auf dem Foto noch erkennt und ich dann die gleiche Karte wie vor 5 Jahren bekomme. 😀
Somit begebe ich mich nun jeden Schwimmmorgen auf eine Zeitreise in 2012 zurück. 😛
Ich hoffe dass dadurch mein Rücken dann auch wieder besser wird. Allerdings muss ich auch zugeben, dass es wirklich ätzend ist sich nach dem Schwimmen die Thrombosestrümpfe in einer Umkleide anzuziehen, die nicht mal halb so groß ist, wie mein Sofa. Ich muss mich nun einfach jeden Morgen überwinden, dass mich das nicht abhält.
Ich hatte aber auch vergessen wie schön das ist. Da meine Freunde mir vorher noch einredeten; bist du verrückt, dass Wasser ist doch viel zu kalt, war ich so auf kaltes Wasser vorbereitet, dass es mir wirklich warm vorkam. Die ersten Schritte dachte ich dann; oh ha, dass hatte ich wirklich kälter in Erinnerung… Dann kam der Bauch ins Wasser und der Plumps, wenn man sich reinfallen lässt, da musste ich dann doch kurz durchatmen. 🙂
Erinnerung ist wieder da, check.
Ist man dann erstmal drin und kann wieder den Wasserdampf sehen und die Sonne, die aufgeht, freue ich mich doch immer wieder drauf. Wie reguliert man dabei einfach wieder atmet, was für mich leider immer noch nicht wieder Routine geworden ist, wie man dabei in Ruhe nachdenken kann oder das Gehirrn ausschalten. manchmal habe ich auch die Augen zu, was nicht immer von Vorteil ist, wenn die Bahn mit rückenschwimmenden Rentnern gefüllt ist, also ACHTUNG… 😀
Schön wäre, wenn man sich einfach rein und raus beamen könnte. Schwupp angezogen und abfahrbereit. EIN TRAUM.
Nun gut, somit für heute erstmal wieder genug von mir und denkt trotzdem daran, zunächst kämpfen lohnt immer, man weiß ja nie wie es kommt. 😉
Sonnigen Gruß
Eure Desi