Schönen guten Tag,
heute muss ich doch nach all der Zeit, gesammelten Erfahrungen und nach allem was umgesetzt wurde noch mal zum Thema Corona bei Rheumapatienten und meiner Wenigkeit schreiben.
Zunächst ist es natürlich völlig sinnvoll sich impfen zu lassen, um einen schlimmeren Verlauf zu verhindern oder zumindest die Wahrscheinlichkeit zu minimieren. Das gilt soweit wie möglich für alle. Nichts destotrotz wird es immer Menschen geben, die einen guten Grund haben sich nicht impfen zu lassen und deswegen sollte man mit Urteilen sehr vorsichtig sein. Eine Pandemie als eine der ungeimpften zu bezeichnen kann auch die falschen Personen treffen.
Wenn man Rheuma hat geht die Empfehlung ganz klar zur Impfe. Wir sind zwar keine Risikopatienten, aber mit geschwächtem Immunsystem sollte man achtsam sein. Aber durch die Immunsupressiver die die meisten Patienten nehmen, kann es zu einem Impfdurchbruch kommen, sogar nachweislich vermehrt. Bei einer bekannten war es so. Sie hat nun die Boosterimpfung bekommen, und ich erfahre nächste Woche, ob nun Antikörper gebildet wurden oder immer noch nicht. Daneben können wir entweder eine kurzfristige Verschlimmerung der Rheumas bekommen, oder aber sogar eine dauerhafte Verbesserung. Die Impfstoffe der mRNA Gruppe beeinflussen die T-Zellen. Die sind überwiegend auch die Schuldigen bei Rheumaerkrankungen, daher kann ich mir das gut vorstellen. Innerlich sogar die Hoffnung, gibt es damit auch eines Tages was gegen Rheuma. 🙂
Ich habe allerdings meinen Grund, weshalb ich die Impfe immer noch vor mir herschiebe und die wenigsten Verurteilen mich, sie können den Hintergrund verstehen und haben sich eben auch für Menschen wie mich impfen lassen. Um es an diese nicht weiterzugeben, genau das war mal der Sinn der Sache. Schützt die Alten und Ungeimpften. Aber das steht nun im Wandel der Zeit.
Mit 2G Regelungen werden diese Menschen nun auch aus Situationen ausgeschlossen, die ich nicht immer für sinnvoll halte. Daneben finde ich aber auch, wenn 3G Plus nicht möglich ist, mit 2G Plus alles zu öffnen/offen zu lassen, sinnvoll. Wir haben mittlerweile nicht mehr nur das Thema Corona, sondern Existenzen, die es nicht überleben werden, wenn wir die Diskotheken wieder schließen oder Weihnachtsmärkte verbieten.
Das ist ein kritischer Punkt und ich möchte auch nicht entscheiden müssen. Wollte ich in der ganzen Zeit nicht, weil alles immer für irgendwen unbegreiflich ist.. :/
Wir ungeimpften sind eh, wenn wir einen triftigen Grund haben, immer noch sehr vorsichtig, weil uns klar ist, dass die Coronainfektion genauso kritisch Enden kann, mit einer Thrombose mit einer Lungenembolie, wie erneut Nebenwirkungen von einem Medikament zu erleiden. Beides kann vielleicht in Atemnot enden, die ich in dem Maße einfach nicht noch mal erleben möchte. Wer will das schon… ☹
Derzeit fühle ich mich aber schon schlecht, es zugeben zu müssen noch nicht geimpft zu sein, direkt der Blick; man sei vielleicht ein Querdenker?! Was für ein Schwachsinn, nur weil manche Menschen halt noch skeptisch sind?! Genauso verstehe ich die Menschen, die sich gegen Schweinegrippe haben impfen lassen und nun Narkolepsie haben. Natürlich ist es berechtigt, wenn man aus Nebenwirkungen schon mal schlechte Erfahrungen hatte. Dass das irgendwie hängen bleibt, ich kann euch ein Lied davon singen. Bin ich deswegen ein schlechterer Mensch? Zählen heute keine anderen Werte mehr als geimpft und ungeimpft? Und genesene ist dann ok? Es kann doch sein, dass das Leute waren, die es gar nicht ernst nehmen und ohne Rücksicht auf Verluste alles weitergemacht haben und sich genau aus diesem Grund auch infiziert hatten?!
Gerade dieses Jahr, ist das erste Jahr mit weniger Panikattacken und Unwohlsein. Ich weiß genau, die Impfe wird das zunichtemachen. Warum darf ich nicht ohne Kritik in die 10% der Herdenimmunität fallen, die es dann nicht machen müssen? Warum quäle ich mich jeden Tag mit dem Gedanken, dass ich es endlich wagen muss, warum bezahle ich viel Geld für Hypnose und Traumtherapie, um mich in was zu drängen?! War das euer Gedanke dabei?
Daneben habe ich durch die Immunsuppressiver noch evtl. die erschwerte Situation, dass ich einen Impfdurchbruch erleide,bzw. die Bildung der Antikörper bei mir verhindert oder minimiert wird. Bedeutet, ich lasse mir was spritzen, bei dem ich vor der Nebenwirkung Bedenken habe mit der Wahrscheinlichkeit es könnte mir schlecht gehen und dann noch nicht mal was bringen. Einfach nur um wieder mehr Freiheit zu haben? – Nein, dass ist der falsche Grund.
Ich versuche mich vor der Krankheit zu schützen, so oder so, weil ich weder einen schweren Verlauf haben möchte noch Longcovid Symptome. Nur mein Schutz ist im Moment einfach noch nicht die Impfung. Bis ich mit meinem Kopf ausgemacht habe, dass ich keine Angst haben muss, die Thrombosefälle sind geringer, bzw. ich es auf mich nehme vielleicht auch noch mal eine Zeit Blutverdünner zu nehmen. Aber auch da, muss ich wieder so viel Medikamente nehmen, um mich dadurch zu zwingen? Ist das der Sinn?
Jeder der mich kennt, weiß das ich so wenig wie möglich Chemie nehmen möchte, was sich nur leider nicht verhindern lässt mit so einer Grunderkrankung. Ich versuche immer an die Grenze der Schmerzen zu gehen, um einfach so wenig wie möglich mit Schmerzmitteln zu ruinieren. Auch das findet nicht jeder Arzt immer sinnvoll oder gut, aber da wird mich keiner mehr von abbringen. So natürlich wie möglich, auch wenn es schwierig ist, dass kennt jeder. Denn es fängt schon bei der Ernährung an, dort konsequent zu sein ist nicht wirklich leicht. Wie schwer tuen sich Menschen mit Diäten? Es fällt uns einfacher, wenn wir wirklich körperlich merken, wie gut uns das tut.
Somit befinden sich einige Menschen im Moment in einem Strudel, so wie ich. Jeden Tag quäle ich mich mit dem Thema was wohl der richtige Weg sei. Dann denke ich, die Impfe wird mir schon nichts tun, dann wieder die Personen die tatsächlich in der Nahen Umgebung jemanden aufgrund der Impfe verloren haben. Auch diejenigen kann ich verstehen, dass die skeptisch sind und das nicht wollen. Darunter auch welche, die sich dann haben reindrängen lassen und dann auch direkt mal umgekippt sind und länger in dem Impfzentrum verbracht haben als vorgesehen. Kopf – sich selber Stress machen. Muss das wirklich sein? Können wir nicht statt zu schimpfen weiterentwickeln und auch an Medikamenten erforschen, die ungeimpfte und Impfdurchbrüche schützen? Stellen wir uns wirklich die Frage ungeimpfte dann nicht mehr in den Krankenhäusern zu behandeln? Ist das ethisch wirklich vertretbar?
Ich will damit nur sagen, bitte hört euch die Leute an! Jedes WARUM ist ein anderes. Und manche muss man auch nicht gut finden, aber respektieren. Querdenker finde ich persönlich auch furchtbar und beängstigend, aber auch die haben ein Problem. Denn für die ist das gerade nicht nur die Spitze, die fühlen sich ja oft in jeglichen Ecken verfolgt und unterstellen anderen Menschen noch viel schlimmere Sachen. Diese schränken sich in einem ganz anderen Maße ein. Sie tun mir tatsächlich leid und müssen ihre eigenen Erfahrungen sammeln. Ich bin froh, dass ich noch mit keinem konfrontiert wurde und so nie in so einer Diskussion enden musste.
Meine Umgebung respektiert es (und es heißt wirklich nicht jeder gut und auch meine Ärzte nicht unbedingt) und ich hoffe für alle, dass sie solche Freunde und Kollegen haben. Alle diese und auch die Familie, die es verstehen und uns aus Sorge trotzdem noch versuchen zu beruhigen und in die richtige Richtung zu bewegen. :*
Dafür danke ich euch erneut, denn ich lerne in diesen Zeiten, dass es nicht selbstverständlich ist. Es haben sich so viele Wege getrennt und Freundschaften zerstritten, es ist unfassbar. Ärzte sind am Ende ihrer Kräfte, weil sie jetzt erst den Menschen richtig erleben. „Egal was mit anderen ist, ich muss doch JETZT.“ „Ich brauche jetzt die Impfe, warum sind andere eher dran?“
Derzeit bekommt man Impftermin schon nur noch für/ab März 2022, daher ist es sehr gut, dass die Impfzentren wieder öffnen und auch die mobilen Teams vermehrt unterwegs sind.
Aber das nun nur noch ungeimpfte an allem Schuld sind ist wirklich genauso weit hergeholt, wie die Vermutung, dass wir Chips implantiert bekommen oder unfruchtbar gemacht werden. Wir haben in Deutschland sogar eine recht gute Imfpquote, mittlerweile sogar bei Erstimpfungen über 70% und über 80% schaffen tatsächlich nur wenige Länder weltweit und wir wollen die 90% erreichen? Natürlich sind auch viele europäische Länder mittlerweile besser als wir, was laut einer Doku auch recht gut beschrieben war. Südliche Länder sind schneller bereit gewesen sich impfen zulassen, wegen dem familiären Zusammenleben, was auch Sinn macht. Der Wille die Familie zu schützen ist dort viel höher als bei uns. Wir halten eher Abstand und fahren nicht hin.? Tatsächlich sind wir höher als Israel, die als erstes so durch die Decke gingen. Das verwunderte mich etwas. (Quelle: Aktuelle Daten zum Stand der Corona-Impfungen weltweit (laenderdaten.de))
Man liest im Moment einfach zu viel und auf so vielen Seiten Unterschiedliches, dass macht es Menschen mit Zweifeln wirklich nicht einfach und man muss versuchen sich in Studien selber zurecht zu finden, gerade was die Medikamente angeht und ich bin, glaube ich, wirklich nicht schlecht darin, weil ich es schon immer so gewohnt bin. Wie oft ich schon selber suchen musste, was man noch machen kann, weil ich von Ärzten nur noch höre: „Tut mir leid Frau Schindel, wir sind bei Ihnen wirklich alles durch, aber seien Sie beruhigt die Forschung geht immer weiter. Wir werden eines Tages noch etwas geeignetes für Sie finden. Und wenn nicht, dann wechseln wir ja eh einfach nach und nach alle Gelenke.“ -> das war immer mein Witz, aber seit einigen Jahren (2) sagen das wirklich die Ärzte und schon ist mein Sarkasmus nicht immer nur witzig, sondern leider traurige Realität und dennoch gibt es schlimmeres. Und zwar auch schlimmeres, was nicht Corona ist. Es ist leider sehr viel in den Hintergrund gerutscht, um die Pandemie zu überstehen, sollte aber nicht vergessen werden (ohne das nun runterspielen zu wollen), dass es auch andere Schicksale gibt.
Mir ist klar, dass ich mich mit diesem Block auf dünnem Eis bewege, weil es im Moment ein sehr kritisches Thema ist. Ich weiß, dass hat auch Leute stark getroffen, mit langwierigen Schwierigkeiten, bei denen keiner mitgerechnet hätte, das ist Fakt. Das die Impfe, wenn auch nicht so lange wie mal gedacht, seine Wirkung zeigt ist mittlerweile denke ich auch eindeutig Fakt. Aber eine Angst ist manchmal nicht mit Fakten einzudämmen, sonst wären es keine Ängste. Die gehen eben über den Verstand hinaus..
Also, lebt und lasst leben und vor allem bleibt gesund!
Was ich übrigens so oder so eine sehr schöne Grußformel finde… ?
Eure Desi